Ich hab das immer so verstanden, lieber Thomas, daß der Fokus der Terra-Nova-Gruppe nicht auf dem therapeutischen Wirken liegt (damit würden wir uns überfordern), sondern auf Gemeinschaftsbildung.
Das schließt nicht aus, dass aufgedeckte Themen oder Traumata weiterführend in Untergruppen (buddies) oder in spezifischen therapeutischen settings aufgegriffen und vertieft werden können (Einzelsitzungen, Gruppentherapien mit oder ohne externen Therapeuten). Ich halte das für sehr wichtig, damit Gemeinschaftsmitglieder nach ihrer Öffnung nicht ins Leere fallen oder in die Retraumatisierung gehen.
Hier ist aus meiner Sicht auch Eigenverantwortung gefragt. Ich möchte der Hoffnung keinen Vorschub leisten, dass die Terra-Nova-Gruppe eine Heilung sehr tiefer und sehr früher Verletzungen (z.B. Folgen von Mißbrauch, Narzißmus usw.) so quasi als (möglicherweise kostengünstiges) Nebenprodukt der Gemeinschaftsbildung leisten kann. Was sie im besten Fall kann, ist das Aufdecken und Aufbrechen von verpanzerten Wunden und ein verständnisvolles Umfeld schaffen. Wer sich als sehr tief und früh verletzt einschätzt, sollte seine Heilung eher in erster Line über andere Wege suchen. Wie (oder ob) dabei eine Anbindung an die Terra-Nova-Gruppe möglich sein könnte, wäre zu besprechen.
Du weißt, lieber Thomas, dass wir durch die Erfahrungen mit Wolfgang, Barbara und Heidi nun ein gewisses Gleichgewicht, einen Mittelweg gefunden zu haben glauben. Ich bin nicht bereit, diesen Mittelweg zu verlassen oder zu gefährden.
Gruß
🙋🏼♂️ Jörg.