Terra Nova Berlin

@joerg Aktiv vor 2 Monaten, 1 Woche

Verfasste Forenbeiträge

  • Ich hab das immer so verstanden, lieber Thomas, daß der Fokus der Terra-Nova-Gruppe nicht auf dem therapeutischen Wirken liegt (damit würden wir uns überfordern), sondern auf Gemeinschaftsbildung.

    Das schließt nicht aus, dass aufgedeckte Themen oder Traumata weiterführend in Untergruppen (buddies) oder in spezifischen therapeutischen settings aufgegriffen und vertieft werden können (Einzelsitzungen, Gruppentherapien mit oder ohne externen Therapeuten). Ich halte das für sehr wichtig, damit Gemeinschaftsmitglieder nach ihrer Öffnung nicht ins Leere fallen oder in die Retraumatisierung gehen.

    Hier ist aus meiner Sicht auch Eigenverantwortung gefragt. Ich möchte der Hoffnung keinen Vorschub leisten, dass die Terra-Nova-Gruppe eine Heilung sehr tiefer und sehr früher Verletzungen (z.B. Folgen von Mißbrauch, Narzißmus usw.) so quasi als (möglicherweise kostengünstiges) Nebenprodukt der Gemeinschaftsbildung leisten kann. Was sie im besten Fall kann, ist das Aufdecken und Aufbrechen von verpanzerten Wunden und ein verständnisvolles Umfeld schaffen. Wer sich als sehr tief und früh verletzt einschätzt, sollte seine Heilung eher in erster Line über andere Wege suchen. Wie (oder ob) dabei eine Anbindung an die Terra-Nova-Gruppe möglich sein könnte, wäre zu besprechen.

    Du weißt, lieber Thomas, dass wir durch die Erfahrungen mit Wolfgang, Barbara und Heidi nun ein gewisses Gleichgewicht, einen Mittelweg gefunden zu haben glauben. Ich bin nicht bereit, diesen Mittelweg zu verlassen oder zu gefährden.

    Gruß
    🙋🏼‍♂️ Jörg.

    Lieber Sebastian,
    Vielen Dank für das Offenlegen bzw. den Verschriftlichungsversuch Deines Ringens im von Stefan schon treffend benannten Spannungsfeld zwischen Gemeinschaft und individueller Entwicklung. Ich erkenne darin auch die von Thomas Hübl mit den Worten “belonging” (dazu gehören wollen zu einer Gemeinschaft) und “becoming” (das individuelle Wachstums- bzw. Entwicklungsstreben) beschriebenen Grundbedürfnisse von Menschen.

    Aus meiner Sicht ist beides nur in einer Gemeinschaft zu erreichen, sei sie auch noch so klein (GaZ, Ehe, Zweierbeziehung, WG, Famile). Allein geht beides jedenfalls nicht.

    Ich bin davon überzeugt, dass ich mich auch individuell nur durch Prozesse entwickeln kann, die mir nur eine Gemeinschaft von Menschen ermöglicht, die so bewusst, liebevoll und offen wie möglich miteinander umgehen.

    Diese individuelle Entwicklung wird insbesondere durch den Spiegel der in der Gemeinschaft entstehenden Reibungen und Konflikte ermöglicht, weil sie mich immer auf meine noch unerlösten Themen verweisen.

    Freilich nur dann, wenn ich nicht der Versuchung erliege, mit dem Finger auf den Splitter im Auge des /der anderen zu zeigen. Es kommt dann darauf an, dass ich mich bejahend (gerade auch mit mir mit-) fühlend dem Balken in meinem eigenen Auge zuwende; … und darüber vielleicht auch mit am Konflikt unbeteiligten buddies meines Vertrauens spreche.

    Diese Haltung ist für mich eines der wesentlichen Elemente von (sebst-)bewusstem Miteinander.

    Kann ich mich in kleinen Gemeinschaften noch verstecken, z.B. durch Rückzug in mein Schneckenhaus (z.B. wird dann oft gesagt: “ich brauche viel Zeit für mich … “), so wird eine auf bewusstes Miteinander ausgerichtete größere Gemeinschaft dies kaum durchgehen lassen können.

    Wenn Menschen darin liebevoll aneinander interessiert sind, haben sie den Wunsch sich gegenseitig und liebevoll die jeweiligen blinden Flecken aufzudecken (ein wichtiges tool kann da das u.a. im ZEGG geübte FORUM sein).

    Darin können z.T. lange vergrabene, verpanzerte Schmerzen und Wunden (Traumata) zu Tage treten, können angeschaut werden, sie dürfen endlich da sein, dürfen geteilt werden, müssen nicht länger versteckt werden. Tränen dürfen fließen.
    Was für eine Befreiung! Ein wahrhaftiges opening-up!). Und gleichzeitig wird durch diese tiefe gemeinsame Verstehen des struggles eines Gemeinschaftsmitglieds die Liebes-Verbindung untereinander wahrhaftig und tatsächlich begründet. Und nicht durch eine verbale Absichtserklärung oder ein Ritual wie das Hände aufeinanderlegen. Das darf alles am Anfng stehen und eine Entscheidung bekräftigen. Tatsächlich entsteht Gemeinschaft aber erst durch die gemeinsame Erfahrung durchlebter und durchliebter Prozesse der einzelnen Gemeinschaft smitglieder. Gebe Gott, dass uns das gelingt, dass jeder und jede irgendwann den Mut und das Vertrauen aufbringt, sich so verletzlich in der Gruppe, z.B im FORUM, zu zeigen.

    In einem solchen Umfeld können die Wunden vollkommen heilen, können wir lernen uns selbst und anderen zu vergeben. So können wir auch individuell freiere Menschen werden, die ihre persönlichen Entwicklungsinteressen auch in einer Gruppe vertreten und einbringen können. Das verstehe ich als ein zentraler Inhalt des Heilungsbiotop-Gedankens, neben anderen zentralen Inhalten wie die Beziehungen von Frau und Mann/Liebe und Sexualität.

    Nun habe auch ich noch meine Gedanken zu denen von Elke und Stefan dazugegeben, lieber Sebastian. Ich möchte damit auch sagen, dass ich mich freuen würde, wenn Deine kommende Lebensphase möglichst nah in oder mit unserem Terra-Nova-Umfeld stattfindet.

    Ich möchte Dir gleichzeitig auch schreiben, dass ich aus meiner Entwicklung in früheren Jahren verstehe, wenn bestimmte individuelle Wünsche, Zustände, Lebensphasen, die gelebt werden wollen, Dir nahelegen, eine Gemeinschaft (oder eine Gruppe wie wir sie darstellen) zu verlassen oder – milder und vlt. weiser formuliert – sich von ihr wie weit auch immer zu entfernen. Wer weiß jetzt schon, was zu einem späteren Zeitpunkt an Annäherung wieder möglich ist? Vlt. ist Deine neue WG in der Steinmetzstrasse für Dich eine Alternative, die Du mit größerer individueller Freiheit verknüpfst?

    Ist es eine solche Entscheidung, die sich bei Dir abzeichnet?

    Bitte fühle Dich nicht zu Loyalität zu uns verpflichtet, wenn eine solche Entscheidung im Raum steht.

    Fühl in Dich hinein, was Dir Deine innere Führung sagt und folge ihr.

    Wir sind nicht aus der Welt, auch wenn wir nicht wissen, wie Die Terra-Nova-Gruppe sich künftig weiterentwickelt.

    Mir jedenfalls wirst Du immer willkommen sein.

    Herzliche Umarmung
    🙋🏼‍♂️ Jörg.
    🌈💫💜🪷💜💫🦄

    Eine Anleitung für The Work® und das Arbeitsblatt “Urteile über deinen Nächsten” findet Uhr hier:
    https://www.vtw-the-work.org/inspiration/vtwpodcast

    Danke, liebe Heike, dass dieser Text über Dich erneut zu mir kommt.

    Ich verstehe noch nicht, was Dich an dem Text stört, lieber Matthias. Ist es, dass da vom Erobert-Werden-Wollen und vom Erobern-Wollen die Rede ist, was Du auch in diesem Kontext als Vokabular des Krieges verstehst?

    Ich verstehe diese Worte hier im Kontext des “Friedvollen Kriegers”, der mit seinen Mitteln der Liebe wirbt, balzt (also auch tanzt), sich aus innerer Freiheit öffnet, und auch spielerisch mal wieder verschließt, der das heilige Spiel der Brautwerbung mit Leichtigkeit und Lebensfreude spielt. Und ja: dem sich am Ende die Frau rückhaltlos hingibt.

    Ja, ich finde auch, wir sollten dieses Thema auf unsere Liste nehmen. Derzeit habe ich – seit dem letzten Dienstag bei mir – das Gefühl, dass wir gerade erst damit begonnen haben, mit der Heilung von Schatten begonnen zu haben. Das möchte ich nun nicht durch das nächste (auch wichtige) Thema verdrängen wollen.

    Herzliche Grüße
    🙋🏼‍♂️ Jörg 💜.

    Danke, liebe Heike, eine schöne Erinnerung. Den Text hatte ich vor ca 2 Jahren schonmal “am Wickel”. 🙏.
    🙋🏼‍♂️💜💜💜

    Popcorn-Work nach Byron Katie

    https://www.vtw-the-work.org/the-work

    Das obige Zitat steht auf S. 313.
    Ein weiteres Zitat aus Archie Fire Lame Deers Buch, S. 381:

    “Wir Indianer lassen unserer Kinder von klein auf an unseren Zeremonien und dem Leben der Erwachsenen teilnehmen. Deshalb habe ich alle meine Kinder auf meine Vortragsreise in Europa mitgenommen.”

    Vlt. ist es hilfreich zu unterscheiden: zwischen

    1. dem grundsätzlichen Gedanken, dass Eifersucht nicht zu Liebe gehören kann, weil Liebe keine Liebe ist, wenn sie irgendwo nicht sein darf, und

    2. dem akuten Gefühl der Eifersucht, das ja bekanntlich auch bei Menschen auftritt, die Eifersucht im Prinzip so sehen wie Sabine Lichtenfels (s. Nachricht v. Stefan und Matthias). Wenn das Gefühl da ist, ist es da und will gesehen und gefühlt werden. Es wäre keine Lösung, kein Heilungs-Prozess, wenn der oder die Betroffene unterdrücken oder verdrängen würde.

    Bei bewusstem Fühlen und Teilen dieses Gefühls mit einer vertrauten Gemeinschaft, die den betroffenen Menschen liebevoll auffängt, ihn als Mensch in seinen Eifersuchtsgefühlen annimmt, kann solch eine Gemeinschaft sehr dazu beitragen, dass der eifersüchtige Mensch seine tiefen eigenen Themen erkennt (z. B. gelernte Verlustängste aus der frühen Kindheit), die durch die Eifersucht an die Oberfläche kommen.

    Es liegt aus meiner Sicht ein Geschenk darin, wenn all diese verdrängten Gefühle endlich gefühlt werden dürfen. Dann können wir Glaubenssätze, die wir uns als Überlebensstrategie in der frühen Kindheit erschaffen haben (z. B. “Ich muss um Mamas/Papas Liebe kämpfen, sonst kriege ich nicht genug, sonst kriegt alle Liebe mein jüngeres Geschwister”) geheilt werden, d. h. durch heilsame Glaubenssätze ersetzt werden. Z. B. dur den oder einen ähnlichen heilenden Glaubenssatz “Es gibt und ich bekomme unendlich viel Liebe. Ich lebe in einem Universum, ich bin ein Universum, dessen Ursubstanz Liebe ist.”

    Aus einem Lied:
    “Kein Brunnen fasst die Quelle, /
    die ohne Ende fließt/
    und ohne Ende helle/
    sich in die Welt ergießt.”

    🙋🏼‍♂️ Jörg 💜.

    Aah, hier ist es :

    Das Manifest

    Hoi, Heike, ich suche das Manifest, finde es aber nicht.
    Wo ist es?
    Jörg.